Mittwoch, 10. März 2010

Aktienanleihen

Unter dem Begriff Aktienanleihen wird ein strukturiertes Finanzprodukt verstanden, dass dem Emittent am Ender der Laufzeit ermöglicht, entweder den Nominalbetrag zu 100 Prozent zu bezahlen oder eine festgelegte Menge an Aktien zu liefern.
Auch hat der Anleger die Möglichkeit während der Laufzeit mindestens eine oder auch mehrere Kuponzahlungen der Aktienanleihen zu kriegen. Dieser Kupon ist viel höher als eine gängige Anleihe.

Insgesamt gesehen ist eine Aktienanleihe der sogenannte Grundwert einer Aktie. Wenn die Rückzahlung von der Entwicklung des Indes abhängt, dann spricht man von einer Indexanleihe.
Der Anleger erwirbt ein Wertpapier zu einem festgelegten Wert. Hierbei wird im jährlich ein Kupon gezahlt, der oftmals höher als der Wert für normale Anleihen ist.
Bei Aktienanleihen investiert derjenige Bankkunde in ein Zertifikat. Seine Bank bestimmt die Summe verzinst und der Anleger in Form des Erwerbers der Aktienanleihe verkauft seiner Bank als Emittenten sozusagen auf die Aktie eine mögliche Option des Verkaufens.
Der sogenannte Ausübungspreis der Option determiniert bei Ende der Laufzeit die Form der Tilgung. Wenn der Kurs der Aktie sich unterhalb des Ausübungspreises befindet, so wird der Käufer die Möglichkeit nutzen und die jeweiligen Aktien werden dann dem Verkäufer des sogenannten Puts und somit dem Käufer der Aktienanleihe verhelfen. Wenn der Kurs der Aktie oberhalb des Ausübungspreises liegt, so wird die Put-Option für den Käufer unwichtig, da der Verkäufer die gesamte Prämie der Option erhält.
Der Zins, welchen der Käufer eine Aktienanleihe auf jeden Fall einstreicht, ist der Verkaufserlös aus der Put-Option plus Zinsgewinnen aus dem angelegten investierten Barbetrag.
Bei sogenannten Emissionen sucht die jeweilige Bank aus den Ausübungspreis nahe am aktuellen Kurs der jeweiligen Aktie.
In Deutschland werden Aktienanleihen seit Einführung der Abgeltungssteuer nicht mehr gegenüber den in der Struktur gleich aufgebauten Zertifikaten benachteiligt.
Wenn man abwägt, entweder direkt in den Basiswert zu investieren oder in die Aktienanleihe, kommt folgende Risikostruktur zum Tragen: Der Zins wird unabhängig von der Tilgung der Aktienanleihe stets bezahlt. Ein Totalverlust ist also nicht möglich. Dennoch sollte der Anleger sich bewusst sein, dass er im Grunde fast im vollen Risiko des Aktienmarktes ist. Wenn der Kurs des zugrunde liegenden Wertes besonders stark steigt, hat der Anleger eindeutige Verluste hinsichtlich der eigentlichen Kursgewinne, die er im Vergleich zu einer Direktinvestment in den Basiswert hätte haben können.
Wenn zu Laufzeitende der Grundwert unter den Ausübungspreis fällt, so entsteht dem Anleger ein Verlust, der gegenüber dem Direktinvestment um den Zinsertrag abgefedert wird.
Weitere Infos für Fortgeschrittenen zur Bilanzierung der Aktienanleihen